Back in Europe

Wir sind zurück auf europäischem Boden und damit geht das wundervolle Kapitel Marokko für diesen Reiseabschnitt endgültig zu Ende und wir sind zurück in der uns bekannten ``Zivilisation``. Mit dem betreten von Europa und in diesem Fall Spanien ist ein Thema das wir bislang nur aus großer Distanz und den Medien kannten nun aber unübersehbar und Präsenter als angenommen. Covid-19 hat in dieser zweiten März-Woche Spanien zunehmend im Griff und unübersehbar werden alle präventiv- und akut Maßnahmen hochgefahren um die bevorstehende Katastrophe ansatzweise in denGriff zu bekommen. Die uns so neue und doch ziemlich befremdlich wirkende Situation lässt sich auf Anhieb nicht vollständig Einschätzen und so beschließen wir uns nach erfolgreicher Einreise einen abgelegenen Stellplatz zu suchen der es uns ermöglicht die Situation einzuordnen und unsere Handlung daran anzuknüpfen.

Kühler Kopf

Nachdem wir oberhalb von Tarifa einen bezaubernden Stellplatz gefunden haben erholen wir uns erstmal etwas von den Reisestrapazen und genießen den gigantischen Ausblick über das südlichste Lighthouse des europäischen Festlandes und das am anderen Ende der Meerenge von Gibraltar noch immer visuell präsente Marokko. Mit einem Cappuccino in der einen- und dem Smartphone in der anderen Hand bringen wir uns Online auf den aktuellsten Stand der Krisensituation und leiten daraus unseren weiteren Reiseverlauf ab. Mit kühlem Kopf beschließen wir unsere ``Isolation`` an einsamen Orten fortzusetzen, dabei allerdings Zeitnah die Grenze nach Portugal zu überschreiten um im 35. Land unserer Reise notgezwungen von nun an mehr von Tag zu Tag unsere weitere Reiseplanung zu gestalten. 

Tarifa

Bevor wir uns nach Portugal begeben nutzen wir aber noch die uns fast schon in Vergessenheit geratene extrem gute Infrastruktur von Europa und erledigen die in Marokko lange ersehnten ``Dutys`` wie Wäsche waschen in einer ``hochwertigen`` Waschmaschine. Nach einer ruhigen ersten Nacht am Traumspot in Tarifa ist Tag 2 zurück in Europa also mehr durch Erledigungen geprägt ehe wir am Abend einen weiteren schönen Spot in Strandnähe anfahren der uns bereits auf dem Weg durch einen bezaubernden Sonnenuntergang versüßt wird. Zur Feier des Tages gibt’s heute mal Pizza und ein kühles Cerveza und damit sind wir dann auch endgültig wieder in Europa angekommen.

Portugal

Mit auf dem iPhone aktivierten ``Live Ticker`` bei N-TV geht’s heute nach Portugal und damit in ein Land das bezüglich der Pandemie im Europa-Vergleich zu diesem Zeitpunkt die geringsten Zahlen aufweist. Während für das ``alltägliche Leben`` der Berufstätigen sich der Alltag zunehmend ändert und wir mehr und mehr besorgte Nachrichten aus der Heimat bekommen müssen wir für uns zusammenfassen das sich eigentlich keine spürbaren Veränderungen wahrnehmen lassen. In ``Heimquarantäne`` sind wir mittlerweile ohnehin schon seit über 11 Monaten und Kontakt zur Außenwelt haben wir höchsten beim Einkaufen und zu dieser frühen Zeit der Pandemie ist das noch auf dem üblichen Wege möglich. Wir suchen uns also wie immer einen sehr abgelegenen Ort, halten uns dabei etwas von der belebteren Küste entfernt und werden stattdessen an einem See fündig wo wir vermutlich im Umkreis von 5 Kilometer die einzigen Zweibeiner sind. Elon & Peak fühlen sich auch wohl so mitten in der Natur und so genießen wir eine extrem ruhige Nacht an diesem wundervollen abgelegenen und so naturbelassenen Ort in Portugal.

Die Algarve

Mindestens genauso ruhig wie die Nacht sind dann auch die Morgenstunden und wir können gemütlich in das neue Abenteuer namens Portugal starten. Für die ersten Tage möchten wir uns etwas an der Algarve aufhalten und die uns bislang nur von Bildern bekannten Küstenabschnitte nun selbst erkunden. Es ist tatsächlich nicht schwer hier die Sinne mit traumhafter Natur zu überfluten und irgendwie kann man gar nicht so recht glauben was für beeindruckende visuelle Eindrücke auf einen einprasseln. Gekrönt wird dieser schöne Küstentag dann von unserem erreichten Stellplatz, dieser wurde uns nämlich bereits vor Monaten von Jana, Ralf & Fin ans Herz gelegt und die Drei haben definitiv nicht zu viel versprochen. Zwischen Quarteira und Albufeira stellen wir unsere Villa auf 4 Rädern direkt am Strand ab und genießen heute im Vorgarten einen überdimensionierten Sandkasten inklusive Wellenrauschen.

Strandleben

Elon & Peak können sich dann dieses Beach Life wohl problemlos gewöhnen, denn nicht nur das spielen in den auslaufenden Wellen sonder besonders das Full-Speed rennen durch den Sand scheint der Hundeseele äußerst gut zu gefallen. Nachdem wir unseren Daily News Check absolviert haben, selbst etwas am Strand den Auslauf genossen haben und im Anschluss die 4 Menschen- und 8 Hundefüße von Sand befreit haben gehts zurück in das mobile Zuhause und wir begegnen uns in Richtung des großen Nationalparks der sich über den kompletten südwestlichen Zipfel von Portugal bis hoch zur Stadt Sines erstreckt. Mit Worten diese gigantische Landschaft zu erklären überfordert meine literarischen Fähigkeiten und irgendwie bin ich der Meinung auch ein guter ``Schreiberling`` hätte damit so seine Schwierigkeiten, daher machen wir es uns hier wieder etwas einfacher, nutzen die technischen Fortschritte des 21. Jahrhunderts und lassen die Drohen für einige traumhafte Erinnerungsfotos steigen. 

Isoliert

Über den News-Ticker von N-tv sind wir soeben informiert worden, dass Spanien den nationalen Notstand ausgerufen hat und damit als zweites Land nach Italien das öffentliche Leben komplett herunterfährt. Es macht mehr und mehr den Anschein, als wäre der komplette Lock-Down nichtmehr aufzuhalten und wir beschließen, dass sobald diese Maßnahmen auch in Portugal eingeleitet werden wir uns an den Nachhauseweg machen werden. Doch bis dahin genießen wir einfach weiter unsere Abgeschiedenheit und die einsamen Spots mit den so traumhaften Eindrücken der Natur.

Gassi

Die atemberaubende Küstenlandschaft an diesem wunderschönen Abschnitt der Algarve fasziniert uns zunehmend und wir beschließen zu Fuß etwas die umliegenden ``Buchten`` zu erkunden. Auch Peaky & Elon scheinen zunehmend Stalldrang zu bekommen und beschweren sich daher keineswegs über die erste richtige Runde Gassi. Zu viert machen wir uns also auf den Weg, die Beiden neugierigen 4-Beiner immer um uns herum-wuselnd und stehst mit der Nase im Wind. Auch wenn wir entlang der Klippen teils ein leicht mulmiges Gefühl haben, meistern die zwei Frohnaturen den ersten Ausflug mit Bravour. Besonderes Interesse wecken bei ihnen dabei die kuriosen  Gestalten die in einer der Buchten im Wasser rumpaddeln und ständig versuchen auf einem Brett das Gleichgewicht in den Wellen zu halten. Es sind die lokalen Surfer die sich hier in den Wellen die Zeit vertreiben und nicht nur das Interesse von unseren beiden Doggos sondern insbesondere auch seinem Herrchen wecken. 

Süd-Westen

Zurück am Bus sind die Zwei Spürnasen dann aber doch von all den neuen Eindrücken erschlagen und suchen sich wie immer eine entspannte Ecke im Bus wo sie sich ausruhen können. Für uns ist das wieder die optimale Zeit einige Meter zu machen und uns den nächsten abgelegenen Ort für die bevorstehend Nacht zu suchen. Ehrlich gesagt hätte man dafür nicht sonderlich weit fahren müssen, denn es reiht sich hier ein Traumspot an den Anderen und wir müssen uns fast schon dazu zwingen einige Kilometer zurück zu legen. Doch wir werden wiedermal belohnt, nachdem wir unsere Wasservorräte unterwegs nochmals gefüllt haben finden wir unweit von Sagres und damit am süd-westlichsten Zipfel von Portugal einen weiteren Traumspot der uns einen mindestens ebenso spektakulären Ausblick offeriert. 

Aha

An dieser Stelle lässt sich eventuell noch eine kleine Notiz mit integrieren, denn wir werden oft gefragt welcher Ort oder auch welches Land denn im Vergleich zu einem anderen der/das Schönste ist!? Mit all den Eindrücken ist es einfach unmöglich und unserer Meinung nach auch Falsch einen Vergleich anzustellen, denn jeder Ort, jedes Land und jede Begegnung ist auf seine eigen Weise wieder speziell und geht ganz ganz tief unter die Haut. Somit addieren wir heute einfach einen weiteren gigantischen Ort in unsere Übernachtungsliste und anstatt zu vergleichen lassen wir lieber ein weiteres Mal die Impressionen auf unsere überforderten Sinnesorgane einprasseln. Damit wir damit nicht ganz alleine sind auch hier wieder ein kleiner Einblick …

Frisch

Woran wir uns allerdings erst wieder gewöhnen müssen sind die kühleren Temperaturen, besonders mit dem Erreichen der Atlantikküste spürt man wie die Luft doch etwas frischer ist. Dazu ein stetiger Wind und man hat eine Mischung die einen Anfang März doch hin und wieder in die Jacke zwingt. Nachts sinken die Temperaturen dann nochmals merklich und dazu gibts auch hin und wieder Regen, daraus resultierend läuft bei uns wieder vermehrt die Heizung. Frieren müssen wir daher nie und auch die Hundis haben genügend Decken um sich einzukuscheln und immer mehr bekommen wir von Ihnen die Rückmeldung, dass sie sich insgesamt zu 100% wohl fühlen. 

Ein Team

Mittlerweile haben sich auch die gesamten Abläufe gut eingespielt und wir sind zu einem richtig perfekt funktionierenden Team herangewachsen. Die nächtlichen ``Hunde Pipi-Pause`` werden auch immer weniger und so finden wir wieder mehr in unseren gewohnten Rhythmus und anstatt größeren Radtouren oder Sightseeing beschäftigen wir uns in diesen Zeiten wieder mehr um den Bus und spielen wie heute eine Runde Wikingerschach. Auch dabei haben Elon & Peak natürlich die größte Freunde und wir realisieren mehr und mehr was für eine riesen Bereicherung die Beiden für unsere Reise und unsere Leben sind.  

Live-Ticker

Wir genießen also jede Sekunde mit den Beiden und machen aus dieser verrückten Zeit, in der unser Live-Ticker zur Corona Pandemie nahezu im Minutentakt neue Horrormeldungen ausspuckt, das Bestmögliche. So fahren wir mit Schleck-Eis in der Hand über auffällig leere Straßen und suchen uns immer wieder nette Zwischenstops für Pausen in denen wir mit Elon & Peaky spielen und zunehmend auch die ersten Kommandos üben können.

Flamingos

Am späten Nachmittag finden wir dann heute ``mal wieder`` einen komplett abgelegnen Platz an einem riesen Binnengewässer das von zahlreichen Flamingos belagert wird. Hier lässt es sich auch für uns gut aushalten und trotz zunehmender Wolkendecke hält das Wetter noch durch für eine ausgiebige Sportsession. Als wir Vier uns mit zunehmender Dunkelheit zurück in den Bus ``verkriechen`` geht es dann auch nicht lange, der Himmel öffnet seine Schleusen und unser Bus bekommt wieder eine kleine Dusche, eine Punktlandung. Während der Regen auf das Dach prasselt und die Hundis auf unserem Schoß einschlafen spielen wir noch eine Runde Backgammon und tun es dann den Beiden gleich, springen ins Bett und träumen von Sonnenschein und warmen Temperaturen.

Ob das mit den besseren Temperaturen und Sonnenschein bewahrheitet und unsere Träume tatsächlich wahr werden klären wir dann nächste Woche!

Dann melden wir uns nämlich mit weiteren Erlebnissen und tollen Bildern zurück aus dem wundervollen Portugal. Bis dahin wünschen wir allen Lesern noch einen schönen Ostersonntag und genießt die ruhigen Tage, bleibt gesund und bis bald.

Elon, Peaky, Alex & Max

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