Chemnitz, Tschechien

& Polen 

Athen

Familie

Nach drei Tagen in Süd-Deutschland ist dann auch schon wieder Abfahrt und unsere Reise geht weiter, allerdings wäre ein ``Heimat-Besuch`` nicht komplett, wenn wir nicht auch in Chemnitz noch einen Stop einlegen würden. Nach dem Frühstück in Binzen geht’s also ab in Richtung ``Osten`` und am Nachmittag stehen wir bei der Oma von Alex vor der Tür und freuen uns gemeinsam auf weitere Familientage. Wir sind einige Tage bei ihr zu Besuch, helfen im Garten und erledigen so einiges was rund ums Haus anfällt und dann gehts noch ein paar Meter weiter auf einen weiteren Zwischenstopp in Flöha, bei Chemnitz. 

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Ein 60 er muss gefeiert werden ...

 Jedes Mal aufs Neue ein schöner und leider zu rarer Moment wenn wir bei den Eltern von Alex zu Besuch sind, deswegen genießen wir die gemeinsame Zeit um so mehr und am Abend mischen wir uns dann noch mit unter das alljährliche Ritual in Form des ``Straßenfests`` mit der Nachbarschaft. So haben wir einen genialen Abend mit extrem gutem Essen und toller Gesellschaft. Viele der Nachbarn sind selbst begeisterte Wohnmobil-Reisende und daher sehr interessiert an unseren Erlebnissen aber auch  mitteilungsfreudig über bereits Selbsterlebtes. Die Zeit vergeht wie im Flug und ehe wir uns versehen ist es schon 0 Uhr und es wird Zeit so allmählich ins Bett zu springen, denn auch die kommenden Tage stehen noch weitere Familienfeste an. Es geht für uns gemeinsam mit Eltern und Oma nach Thüringen wo Tante Jutta ihren 60. Geburtstag mit großer Gesellschaft feiert. So kommt die ganze Familie aus unterschiedlichsten Ecken Deutschlands (nach langer Zeit) endlich mal wieder zusammen und jeder genießt das gemeinsame Speisen und die ausgelassene Stimmung. Das Essen am Mittag fällt dann auch so üppig und genussvoll aus, dass wir den Abend lediglich lethargisch mit gut gefüllten Bäuchen in kleinerer Runde und mit guten Gesprächen ausklingen lassen. 

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Weiter geht ´s ...

Am nächsten Morgen herrscht bei uns Aufbruchstimmung, wir sind bereit für das Kapitel ``Reise 2.0`` und starten in Richtung Polen. Bevor wir loskommen, gibts aber noch einen kurzen Abstecher zur ``Alten Mühle`` wo Alex in ihrer Kindheit des öfteren zu Gast war und tolle Erinnerungen an all das Hofleben mit vielen Tieren hat. Onkel Egon bewirtschaftet nach wie vor einige Landabschnitte der Mühle, welche selbst mittlerweile stillgelegt wurde. Er zeigt uns sein ``Reich`` und die seit vielen Jahren existierenden Forellenteiche. Obwohl wir noch vom Vortag gut gesättigt sind, wollen wir das nette Angebot zu frisch gefangenen Forellen natürlich nicht ausschlagen und so werden wir vor unserer Abreise noch mit ``Proviant`` ausgestattet. An dieser Stelle gibts nochmal ein großes DANKESCHÖN an die so herzliche Familie. Ab dann herrscht wieder unser ``Alltag`` und wir sind mit unserem Bus zurück auf den Straßen - mit der nächsten Destination ``Wohin uns die Wege führen``. 

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Planlos !?

Natürlich verfolgen wir einen kleinen ``Plan`` auf unserer Fahrt, so haben wir uns vorgenommen den nördlichsten Punkt in Europa anzufahren und so viel sei vorweggenommen: Es ist nicht das ``einfach zu erreichende Nordkap`` sondern ein bißchen mehr Abenteuer als in unserer anfänglichen Planung vorhergesehen war. Dazu kommen wir aber in einem der nächsten Blogs noch, denn der Weg dorthin ist wie  so viele andere Erlebnisse aus den letzten Monaten voll mit Geschichten und Erlebnissen. Das Nächste nennt sich ``Tschechien`` und lässt uns erneut ins Schwärmen kommen wenn es ums Thema Städte geht.

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Nr. 21

Nach einer weiteren Nacht in Deutschland, die wir unweit der Grenze verbringen, Befahren wir also am darauffolgenden Tag Land Nr. 21 auf unserer Liste. Dabei führt unser Weg vorrangig durch tief-grüne Nadelwälder des Nachbarlandes immer in Richtung der Hauptstadt Prag. Als wir diese gegen Nachmittag erreichen finden wir auf Anhieb einen sensationellen Stellplatz, direkt an der Moldau mit gut ausgebautem Radweg und ausreichend Platz für unseren doch etwas überdimensionierten fahrbaren Untersatz. Wir sind beide etwas erschöpft von den vielen Erlebnissen und emotionalen Eindrücken der letzten zwei Wochen in Deutschland. Daher beschließen wir erstmal einen Gang zurückzuschalten und den heutigen Tag locker ausklingen zu lassen.  Alex wird zudem von einer kleinen Grippe heimgesucht und so gibts erstmal einen erholsamen (ausgiebigen) Mittagsschlaf, anschließend vom ``Hausmann`` zubereitete Forelle mit Gemüse und dann einen erholsamen Spaziergang entlang der Moldau.

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Viel los ...

Am nächsten Tag fühlen wir uns dann beide schon deutlich fitter. Daher werden die Bikes (endlich mal wieder) ausgepackt und es geht im lockeren Tritt in Richtung Zentrum von Prag. Dort stellen wir diese ab und begeben uns zu Fuß auf Erkundungstour durch die Altstadt und leider auch die Menschenmassen, die sich hier wie die Sardinen entlang der Hauptsehenswürdigkeiten drängen. Es fällt uns ehrlich gesagt etwas schwer die tollen Orte, wie beispielsweise die Karlsbrücke oder die astronomische Uhr auf unserer persönlichen Sightseeingtour zu genießen, denn die Menschenmassen sind einfach etwas zu extrem. 

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Essen ist was Schönes ...

Wir verkriechen uns also in einen etwas abgelegeneren Stadtteil und nehmen Platz in einer der unzähligen kleine Restaurants, um uns bei traditioneller Küche (Gulaschsuppe) etwas zu stärken. Selbst hier in den ´´ruhigeren Gassen´´ herrscht aber noch reges Treiben und wir beschließen uns zurück zu unseren Bikes zu begeben und in der Stadt Platz für die nächsten Touris zu machen. Auf dem Rückweg zum Bus gönnen wir uns abschließend noch einen leckeren Nachtisch namens ``Trdelnik`` oder zu deutsch "Baumkuchen" der ebenso ein sehr traditionelles Essen ist, welches man an jeder Ecke in Prag findet. Der Ursprung dieses Zuckergebäckes, das gerne auch mit Nutella und Eis oder anderen Leckereien gefüllt wird, liegt übrigens in der Stadt Siebenbürgen, die wir auf unsere Reise ja auch schon erkundet haben (klein ist die Welt).

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Genug von Menschenmassen ...

Für uns ist es für diesen Tag aber genug mit Menschenmassen und Großstadt, wir radeln gemütlich zurück zum Bus und begeben uns zurück auf die Straßen, da wir ohnehin unseren Wasservorrat noch auffrischen müssen. Die Suche gestaltet sich diesmal überraschend schwierig. Normalerweise werden spätestens an jeder zweiten Tankstelle fündig und können per Schlauch oder Kanister unseren 100 Liter Wassertank an einem LKW Service Point oder externen Wasserhahn problemlos und kostenfrei auffüllen, hier in Tschechien scheint dies allerdings nicht üblich zu sein. Etwas verwundert klappern wir eine Vielzahl an Tankstellen ohne Erfolg ab und ehe wir uns versehen erreichen wir dann schon die polnische Grenze. Keine 500 Meter weiter die erste Shell-Tankstelle und ein LKW Service Platz, an dem wir unseren Tank endlich problemlos bis zum Überlauf füllen können. Nachdem wir diesen Punkt von unserer Tagesliste streichen konnten, werfen wir gemeinsam einen Blick auf die Karte wo wir denn hier auf polnischem Boden gelandet sind. Unweit von uns entdecken wir den ``Stolowe Mountain National Park``, dieser scheint ein abgelegener und ruhiger Ort zu sein und wir finden, das ist genau was wir nach all den Touristenmassen vom Vormittag nun benötigen. 

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Polen wir kommen ...

Keine 30 Minuten später befinden wir uns inmitten des Parks, auf einem abgelegenen Waldparkplatz und haben sowas von unsere Ruhe! Lediglich der Regen der aufs Dach prasselt sorgt für einen gemütlichen Natursound und wir fühlen uns trotz erfrischenden 18 Grad ziemlich wohl in dieser Einsamkeit. Im Nachhinein war dies eine erste Einstimmung in das Kapitel ``Norden``, das uns in den kommenden Wochen erwarten wird, denn sowohl die Einsamkeit als auch die Temperaturen sind bloß ein Vorgeschmack auf das was uns noch Wiederfahren wird. 

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Hoch hinaus ...

Wir beenden unseren Tag mit einer kleinen Recherche über den Nationalpark bei welcher wir auf viele Wanderrouten und Outdoor-Aktivitäten stoßen. Somit steht der nächste Tag schon unter guten Vorzeichen und das Wetter spielt auch mit. Alles was wir machen müssen ist uns einen guten Einstieg in die Wanderroute am Fuße des Berges suchen und dann gehts los. Zwei Stunden später sind wir auf 915 Meter Höhe angekommen und haben einen sensationellen Ausblick über die Weiten von Polen. Zurück am Bus gibts eine notwendige Stärkung in Form eines reichhaltigen Müslis und dann darf unser Mercedes Sprinter sein tägliches Workouts absolvieren. Wir fahren in Richtung einer weiteren Empfehlung, welche uns im Rahmen unserer Reisevorbereitung schon des öfteren ans Herz gelegt wurde -  Krakau.

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Sauerei ...

Auch wenn es für unseren Bus vermutlich eine Leichtigkeit gewesen wäre Krakau noch an diesem Tag zu erreichen, so ist es uns doch etwas zu viel ``Fahrerei`` und wir beschließen einen weiteren Zwischenstopp einzulegen. Fündig werden wir an einem wunderschönen See mit Badestrand der eigentlich alle Grundvoraussetzungen zu einem ``Urlaubsparadies`` hätte. Trotzdem ist das Areal nicht sonderlich ``touristisch`` ausgebaut und lediglich einige ``wilde`` Polen sind dabei sich mit ihren Jetskis und Motocross Maschinen hier auszutoben. Der Ort ist wirklich genial, wir verstehen mittlerweile aber auch warum an diesem Ort nicht mehr Tourismus herrscht, sondern lediglich einige ``Kurzzeit-`` Camper und ``wilde`` Polen sich hierher verirren. Der Grund ist nicht sichtbar, dafür aber je nach Windrichtung deutlich zu riechen, es ist die über 2 Kilometer entfernte (überdimensional große) Schweinefarm, die jeden kommerziellen Tourismus bereits im Keim wortwörtlich erstickt. Wir bleiben Dank der Windrichtung zum Glück größtenteils verschont von der ``schweinischen`` Prise, sind aber erstaunt/verstört welche Ausmaße die Massentierhaltung in der heutigen Zeit angenommen hat und hinterfragen dabei auch etwas den Sinn dieser Entwicklung. Denn als wir am nächsten Tag bei unserer Weiterfahrt Richtung Krakau die Schweinefarm aus nächster Nähe zu Gesicht bekommen vergeht uns der ohnehin recht geringe Appetit nach Fleisch aus Massentierhaltung endgültig. Schaut man dann auf das Lebensmittel Import- und Exportabkommen innerhalb der europäischen Union verwundert es nicht mehr, dass das Kilo Schweinefleisch mittlerweile zu ``Tiefstpreisen`` auch in unseren den Supermärkten landet. Mit ``Schweinefleisch`` hat dies allerdings unserer Ansicht nach nichtmehr viel zu tun, denn die Größe der Futtersilos aus welchen die Tiere auf ihren ``0,5 Quadratmetern`` mit Kraftfutter versorgt werden lassen die Ausmaße nur erahnen. Für uns ist es eine Art ``Schocktherapie`` die wir an diesem Tag erleben und die unseren Blick für Lebensmittel und besonders die tierischen Produkte weiter schärft. Dies lässt sich abschließend eventuell als ``Positives`` aus dieser Erfahrung mitnehmen. Zurück zu unserer Reise die uns an diesem Tag näher bzw. in die Stadt Krakau führt. Richtig ankommen können wir allerdings nicht, denn die Parkplatzsuche ist hier nicht nur schwierig sondern eher ``unmöglich``, da hilft selbst das freundliche Fragen beim Ordnungshüter, der nur mit den Schultern zuckt nicht weiter.

 

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Parkprobleme ...

Nachdem wir auf einem bereits ein gutes Stück außerhalb liegenden Parkplatz, nach kurzer Zeit von einer netten Frau darauf hingewiesen werden, dass selbst hier das Parken des Öfteren mit Knöllchen geahndet wird, beschließen wir uns komplett der ``Stadt`` zu entziehen und einen Platz an einem nahegelegenen See zu suchen. Von dort aus sind es zwar knapp 10 Kilometer in die Altstadt, dank gut ausgebauter Radwege entlang der Moldau aber kein Problem und eine nette Abwechslung zu unserer Wanderung am Vortag. Gegen Nachmittag erreichen wir also die Stadt und umfahren zu Beginn erstmal das alte Stadtgemäuer, welches kreisförmig die komplette Altstadt umschließt. Danach stellen wir am Schloss Wawel unsere Bikes ab und stürzen uns ins Abenteuer Krakau, dass die bereits hohen Erwartungen mit Leichtigkeit übertrifft. Schon die ersten Meter im Schlossareal sind beeindruckend und machen Lust auf mehr. Vom erhöht liegenden Areal, von dem man übrigens einen super Ausblick über die Moldau hat, geht es dann die Stufen abwärts in das Städtchen mit sehr viel Flair. Die Historie der Stadt, mit all ihren durch Kriege geprägten Extremen, wird an vielen Orten aufgearbeitet und hat bis heute starken Einfluss auf die verschiedenen Stadtteile und Bezirke. Zu Fuß erkunden wir möglichst viele schmale Straßen und abgelegne Gebäude wie Kirchen oder Kathedralen, können uns (wieder Mal) nicht davon abhalten einen lokalen Eiscafé zu verköstigen und lassen es uns wie eigentlich immer auf unseren Städtetrips einfach gut gehen.

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Paradies für Stadtliebhaber ...

Im Zentrum der Altstadt auf dem riesengroßen ``Main Square`` befindet sich neben verschiedenen Monumenten auch der Old Market, der in einem antiken (optisch wie ein Bahnhofsgebäude) ``Gewandshaus`` fest angesiedelt ist. Insgesamt ist Krakau einfach eine wunderschöne Stadt, die unserer Meinung nach neben den ganzen im Trend liegenden Städten wie beispielsweise Prag, (zu recht) Budapest oder auch Wien noch ein wirklicher Geheimtipp ist und besonders deswegen ganz weit oben im Stadt-Ranking eines jeden Reisehungrigen stehen sollte.

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Alternative Ecken ...

Nachdem wir der Stadtmauer entlang wieder zurück in Richtung Bikes laufen, beschließen wir uns für den Abend noch einen nettes Restaurant im Szeneviertel ``Kazimierz`` zu suchen. Das ehemalige jüdische Viertel, welches direkt neben der Altstadt liegt wird in jedem Reiseführer angepriesen und steht besonders für alternative Bars, Restaurants und das ``moderne & kreative`` Leben in der Stadt. Wir finden ein leckeres Restaurant, in welchem wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages einfangen, uns kulinarisch von der polnische Küche verwöhnen lassen und den genialen Tag einfach Revue´ passieren lassen. Der hippen Eisdiele gegenüber unseres Restaurants statten wir dann nach unserem Essen noch einen Besuch ab und dann fahren wir gemütlich (wenn auch auf einigen Umwegen) zurück zum Bus und freuen uns über die warme Dusche und das Bett.

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Die kleine ``coole Schwester `` 

Der nächste Morgen beginnt aktiv, der kleine See an welchem wir unseren ``kostenlosen Parkplatz`` von Krakau gefunden hatten, lockt besonders an diesem Sonntag einige Frühsportler an und wir beschließen uns jenen anzuschließen und gehen eine- beziehungsweise ``zwei Runden`` um den Tümpel zu joggen. Nach 6 Kilometern ist uns ordentlich warm und wir beschließen noch eine kleine Erfrischung dranzuhängen bevor es zurück auf die Straßen geht. Nach 10 Minuten schwimmen im See ist es dann allerdings auch schon wieder genug und wir begeben uns in Richtung der Hauptstadt Polens. Während Krakau als ``kleine coole Schwester`` von Warschau zählt, ist die Hauptstadt (seit 1596 davor Krakau) der ``global Player`` Polens und in den letzten Jahren durch seine ``Wolkenkratzer`` und moderne Stadtkultur bekannter geworden. Wir versuchen wie immer möglichst unvoreingenommen zu bleiben und legen uns lediglich einen groben Ablaufplan von den Dingen und Orten der Stadt, die wir gerne erkunden würden zurecht.

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On our Way ...

Bevor wir die knapp 300 Kilometer entfernte Stadt, über das gut ausgebauten und kostenfreien Autobahnnetz von Polen erreichen, legen wir aber einen Zwischenstopp in der Nähe des Schloss ``Ksiaz Wielki`` ein. Während Alex das Mittagessen richtet fliege ich eine Runde mit der Drohne, mache Bilder und entdecke aus der neuen Perspektive sogar, dass wir mit unserem Stellplatz zwischen verschieden Gewässern in mitten einer Karpfenzucht gelandet waren. In den Teichen rund um uns rum schwammen tausende teils ordentliche ``Viecher``, die wir mit dem alten Brot das wir noch besaßen dann nochmals etwas fetter fütterten. Anschließend noch ein leckerer Café für den restlichen Weg bis in die Hauptstadt und ehe wir uns versahen waren wir dann am Nachmittag auch schon in Warschau angekommen. Nach der Erfahrung mit Krakau, versuchten wir diesmal erst garnicht einen ``nahegelegenen`` Stellplatz für den Van zu finden. Stattdessen orientierten wir uns auf der Karte direkt an der Moldau, die zum einen optimal mit Radwegen ausgestattet ist, zum andern die Stadt durchquert und somit für uns als Verbindungsader fungiert. Wiedermal eine goldrichtige Entscheidung und wir werden mit einem genialen Platz mit angrenzendem "Outdoor-Active-Park", großer Grünflache mit Feuerstellen und öffentlich angelegter Parkanlage belohnt. Perfekter Ausgangspunkt für unser morgiges Vorhaben und ein noch besserer Ort um nach diesem ausgefüllten Tag nun in den hinteren Teil unseres Villa auf 4 Rädern zu springen und die Augen zu schließen.

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Die Hauptstadt

Der nächste Morgen beginnt noch vor 7 Uhr und nach der Erfahrung in Krakau sind wir beide sehr gespannt was uns heute in Warschau erwarten wird. Das Frühstück ist mit diesen Aussichten recht zügig erledigt und wir schwingen uns auf die MTB´s und betreiben etwas Morgensport, dabei bleibt es allerdings nicht, als wir Abends wieder zurück am Bus stehen haben wir satte 62,3 Kilometer auf dem Tacho.

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Eine Reise wert ...

62,3 Kilometer durch eine Stadt die sich neben Krakau definitiv nicht Kleinreden lassen brauch. Zwar liegt kein so traditioneller und historischer Flair über der Hauptstadt, viel zu bieten hat sie aber allemal. Für uns ist von allem etwas dabei. Wir haben das Warschauer Königsschloss mehrfach umrundet, die Altstadt intensivst besichtigt und haben dabei einem in der Stadt ausgetragenen Fahrradrennen zugeschaut und sind selbst zwischen den modernen Wolkenkratzern geradelt. Zudem haben bei über 30 Grad und Sonnenschein im "Park der Bäder" ein klassisches Konzert einer asiatischen Pianistin genossen, welche beim dem von der Stadt organisierten kostenlosen wöchentlichen Konzertprogramm an diesem Sonntag zu Besuch war.

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Traditionen sind zu schonen ...

Natürlich darf unsere Tradition des mittäglichen Cappuccinos nicht ausgelassen werden und so sind wir zu Besuch in der ``Halle Gwardii``, einer ehemaligen Boxschule in deren Hallen nun ein großer Markt mit verschiedenem Streetfood und lokalen Speisen seinen Platz gefunden hat. Damit der Cappuccino nicht so einsam ist, gibts direkt noch ein riesen Stück traditionelle polnische Torte dazu und fürs Mittagessen ist damit auch schon gesorgt.

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Gesund ist nicht immer lecker ...

Bei der Rückfahrt am Abend machen wir noch einen Abstecher zu einem Alternativen Viertel, wo neben vielen Graffitis an den Hauswänden, auch Straßenmärkte und Restaurants in Hinterhöfen zu finden sind. In einem solchen ``Hippie Restaurant`` flacken wir uns dann noch in gemütliche Liegestühle und trinken ein hypergesundes ``extra`` veganes Hipster-Getränk, welches so überhaupt nicht unseren Geschmack trifft. Nachdem wir dieses aber dann doch noch runtergewürgt haben gehts durch den zoologischen Garten zurück an unseren Van, der restliche Abend lässt sich einfach zusammenfassen: essen, duschen, schlafen!

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Es gibt immer zwei Seiten ...

Nach dem ausgefüllten Städtetag in Warschau beginnt der nächste Morgen etwas gemütlicher und wir bleiben etwas länger liegen, anschließend ein gemütliches Frühstück. Dann darf der Sprinter wieder ran und uns etwas näher in Richtung des nächstem Landes chauffieren. Chauffeurin ist an diesem Tag Alex und ich widme mich etwas dem Laptop, versuch dabei aber immer mal wieder meine Arbeit für einen Blick nach draußen zu unterbrechen. Die Gegend des Wigierski-National-Parks ist mit seinen endlosen Wäldern und unzähligen Seen nämlich ein absolutes Paradies und wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Wir hatten schon etwas die Befürchtung, dass Polen außer seinen tollen Städten nicht viel zu bieten hat außer den Agrarflächen, welche sich über hunderte von Kilometern unserer Autobahnfahrten erstreckt hatten. Doch nun zum Abschluss wurden wir vom Gegenteil überzeugt und konnten die Natur von Polen nochmals aufs Äußerste genießen und können gleichzeitig auch jedem Polen-Besucher diese Region wärmstens ans Herz legen. 

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Bis bald Polen ...

Vor lauter Staunen vergessen wir ganz die Zeit und bemerken unterwegs nur wie sich allmählich ein Hungergefühl in unseren Mägen ausbreitet. Als wir einen kurzen Essens-Stop machen stellen wir beim Blick auf die Karte zudem fest, dass wir schon in unmittelbarer Nähe zur Grenze nach Litauen sind. Es heißt also Abschied nehmen von Polen mit all seinen tollen Eindrücken und die Uhr eine Stunde nach vorn drehen. Nun sind wir bereit für den nächsten Abschnitt, der uns dann wieder ein Stück nördlicher bringt. Im nächsten Blog heißt es dann also "Willkommen im Baltikum" und es gibt eine Premiere für unseren Bus, der das erste Mal aufs Wasser darf….

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Mit dieser Aussicht geht es dann nächste Woche aus Litauen weiter. Wir hoffen wie jede Woche, dass Euch der Blog wieder auf´s Neue gefallen hat, auch wenn diesmal besonders viel Text dabei ist!

Wir schicken aktuelle Grüße aus dem wunderschönen Norwegen und freuen uns schon darauf auch die Geschichten vom hohen Norden mit Euch zu teilen...

Bis dahin wie jede Woche, beste Grüße Alex & Max

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