Wir gehen in Runde Drei unseres Marokko Abenteuers das uns, wie in den letzten beiden Blogs bereits unschwer zu entnehmen, voll und ganz begeistert und wirklich besondere Erinnerungen erschaffen hat. Während die letzten beiden Berichte sich noch mit den schönen Küstenregionen und einigen Großstädten beschäftigt haben wechseln wir nun in das Hinterland und damit in Regionen in welchen das Wort Niemandsland so zutreffend ist wie selten zuvor auf unserer Reise.
Nachdem die Küstenstraße sich ca. 30 Kilometer südlich von Sidi Ifni in Schotterstraßen auflöst und ohnehin nach weiteren 10 Kilometern im Nirgendwo endet, nehmen wir eine Abzweigung und machen uns auf in Richtung Guelmim, einer größeren Stadt in welcher wir uns erhoffen die Wasservorräte zu füllen. Die Fahrt auf den hier doch sehr in Mittleidenschaft gezogenen Schotterstraßen ist ziemlich mühsam und so freuen wir uns, als plötzlich aus dem Nirgendwo eine kleine Oase neben einer Ruine hinter einem der Sandigen Hügel erscheint. Ohne es zu wissen sind wir hier an der ``Fort Bou-Jerif`` gelandet die wie wir erfahren noch vor Jahren ein Zwischenstop der Rallye Paris Dakar war, die mittlerweile allerdings nach Südamerika verlagert wurde.
Hier haben sich einige Offroader niedergelassen und wir kommen das erste Mal so richtig in Kontakt mit der ``nächsten Liga`` was das ``Leben on/off the Road`` betrifft. Gigantische Fahrzeuge die die Grenzen des (für uns) Machbaren deutlich verschieben und einfach nur begeistern, einer der ``Truckfahrer`` kommt dann auch gleich zu uns rüber und empfängt uns freundlich an diesem besonderen Ort. Peter gibt uns einige Tipps wie einen Spaziergang durch das angrenzende Flussbett und klärt uns Unwissende etwas über diesen historischen Ort auf. Für uns kommt etwas Bewegung nach all der Offroadpiste gerade recht und so machen wir uns auf um das Flussbett mit all seinen unzähligen kleine Wasserschildkröten zu erkunden.
Die knappen zwei Stunden zu Fuß verbinden einen doch nochmal mehr mit der Natur, denn während man mit dem Van doch verhältnismäßig ``gemütlich`` die Kilometer zurücklegt, erfährt man zu Fuß die Dimension und Abgeschiedenheit doch nochmal etwas anders. Wir bahnen uns also einige Kilometer durch das Flussbett und genießen die Ruhe und Einsamkeit, anschließend gehts über einige Hügel die von Kakteen gespickt sind zurück zur Ruine. Auch diese Gemäuer erkunden wir natürlich noch für einige Minuten und statten dann Peter noch einen kurzen Besuch in seinem ``man kann ja mal davon träumen - Zuhause`` ab.
Auch wenn dieser Ort und die Gesellschaft sehr einladend ist für eine ruhige Nacht im Nirgendwo, so entschließen wir uns doch zur Weiterfahrt um unsere Wasservorräte aufzufrischen. Es folgen weitere mühsame Kilometer auf teils sehr holpriger Schotterpiste und nicht nur ein Mal trifft ich mit meinen Gedanken ab und stell mir vor wie es wohl wäre mit einem ``Off Road Truck`` hier durchzuheizen 🙂
Im größer als erwarteten Guelmim gibts einen kurzen Stop fürs Frischwasser und dann gehts (endlich) auf geteerten Straßen wieder raus aus der Stadt um einen ruhigen Ort für die Nacht zu finden. Bei sinkender Sonne und gigantischem Farbenspektakel am Horizont fahren wir in Richtung Nirgendwo und finden gerade noch rechtzeitig einen absolut tollen Ort. Direkt an einem Fluss und fernab von Allem stellen wir unsere Villa auf 4 Rädern ab und werden an diesem Tag dann auch nichtmehr all zu alt. Beim Erwachen wird uns dann erst richtig bewusst wie gigantisch dieser Ort denn wirklich ist, wir stehen an einem mit Palmen gespickten Fluss der durch die marokkanische Tundra führt und in dieser kargen Landschaft eine wirkliche Lebensader darstellt. Hier tummeln sich Schildkröten und allerlei Vögel, Wasser ist Leben und das wird in solchen extremen Gegenden besonders sichtbar. Wir erkunden die Region wiedermal zu Fuß und schwingen uns dann hinters Steuer unseres allmählich zum Off-Road-Van mutierenden Sprinters um die nächsten Abenteuer zu finden.
Wirklich viel findet man in dieser Gegend nicht, aber gerade das kann eben auch ein Abenteuer für sich sein. Wir begeben uns in Richtung der Stadt Tata die allerdings noch ein gutes Stück entfernt ist und stellen dann überrascht fest, das dazwischen einfach genau NICHTS ist. Bei der letzten Straßenkontrolle wurden wir bereits verwundert angeschaut und freundlich darauf hingewiesen, dass es hier wohl nicht wirklich viel zu sehen gibt, aber manchmal hat eben genau dies auch einen Reiz. Im letzten kleinen Ort versucht sich Alex dann noch daran mit Händen und Füßen mitzuteilen um ein Paar (Hühner-) Eier zu erwerben, die Vorstellung wäre beim Spiel Activity definitiv auch sehenswert gewesen. Achja und dann war ja noch unsere gemeinsame Aktion bei der Tankstelle, an welcher wir nach der Befüllung verwundert angeschaut wurden als wir die Visa Karte zückten. Only Cash ist hier die Devise und so geht es einige Mal zwischen dem jungen Tankwart und uns hin und her bis wir ihm vermittelt haben, dass wir kaum Bargeld bei uns tragen. Da er aber eh gerade Lust auf Pause hat, kommen wir ihm quasi ganz recht und so begleitet er uns für einige Kilometer zurück ins Dorf wo wir Geld abheben und er danach gemütlich was essen geht. Einfach nur faszinierend wir hier ``Probleme`` gelöst werden und was für eine Lockerheit herrscht, da könnte sich definitiv die ein oder andere Gesellschaft eine dicke Scheibe von abschneiden wie wir finden.
Nachdem der Diesel- und auch Wassertank wieder voll ist sind wir ready für das bevorstehende Niemandsland, es ist eine Militärzone die sich über mehrere hundert Kilometer länge und von der Breite bis zur Algerischen Grenze erstreckt. Hier sind wir wirklich ab vom Schuss und so begegnen uns auch nach Stunden auf der einzigen geteerten Straße hier mehr wilde Kamele als andere Fahrzeuge. Die Landschaft ist sehr Trist und spätestens wenn man auf die Satellitenaufnahmen schaut, erkennt man hier ist die Natur das prägende Element. Wir entdecken dann allerdings eine Schotterstraße die in Richtung der Felsformationen, welche sich wie ``Kämme`` durch die Landschaft ziehen, ihren Weg bahnt. Also abgebogen und ab in Richtung algerische Grenze die hier nur noch ca. 30 Kilometer entfernt ist, doch nach knapp über 10 Kilometern haben wir dann genug, die staubige Piste ist nicht wirklich angenehm zu befahren und irgendwie reicht es uns für heute.
Da es uns hier angenehm ruhig erscheint und sich der Tag allmählich eh dem Ende nähert, parken wir unser Zuhause auf etwas abenteuerliche Weise nur wenige Meter neben der Wellblechpiste und richten uns dann ``häuslich`` ein. Für mich heißt das etwas auf die angrenzenden Hügel klettern, Bilder machen und dann Stühle raus um den Sonnenuntergang zu beobachte, Alex packt hingegen lieber die Yogamatte und TRX Bänder aus und tobt sich noch knappe zwei Stunden aus. Was dann folgt kann man als ruhige Nacht betiteln und außer ein paar Kamelen und durstigen Vögeln hat uns hier wohl nichtmal jemand wahrgenommen, herrlich.
Der nächste Morgen startet wie zu erwarten ziemlich ruhig, zumindest bis zu dem Zeitpunkt als wir uns an die 12 Kilometer Fahrt zurück zur geteerten Straße machen. Hier stellt sich unsere Entscheidung den Sprinter mit den BF Goodrich All Terrain Reifen auszustatten wieder als Volltreffer heraus und auch unser Mercedes zeigt warum er als Premiumprodukt am Markt als besonders zuverlässig gilt. Ohne jegliche Probleme legen wir also auch diese Kilometer zurück und setzen dann auf der deutlich ruhigeren Asphaltstraße die Reise in Richtung Tata fort. Ein kleines Dörfchen passieren wir zuvor dann allerdings doch noch und beschließen hier unsere Kaffeepause einzulegen und anschließend zu Fuß einen der Kiosks an der Straße auf zu suchen. Mit einem 5 Liter Kanister Trinkwasser und einer Tafel Schokolade laufen wir dann wieder zurück zum Bus und stellen dabei so ganz nebenbei noch die Attraktion schlecht hin dar. Besonders die Kinder finden immer ein riesen Interesse an uns Weißen und können ihre Verwunderung oft nicht so richtig überspielen, aber auch den Erwachsenen entgehen wir ``Sonderlinge`` nicht und so wird immer freundlich gegrüßt und herzlich gewunken.
Wer übrigens Sorge vor fremden Kulturen hat, dem sei versichert hier wird FREUNDLICHKEIT großgeschrieben, die Menschen haben an diesen Orten nicht viel und somit wird statt auf Materielles mehr Wert auf Zwischenmenschlichkeit gelegt. Sie leben in einfachen Lehm- / Sandhütten, sind zum größten Teil Selbstversorger und wissen sehr wohl, dass die Gemeinschaft stärker ist als das Individuum. So Hilft hier jeder jedem und es herrscht eine wahnsinnig tolle Atmosphäre die nicht im geringsten durch Neid oder Gier geprägt wird. Selbst wenn man mit einem ``modernen Fahrzeug`` durch die Straßen fährt in denen die einheimischen maximal einen Esel als Fortbewegungsmittel besitzen, bekommt man maximal ver- / bewundernde Blicke. An Kriminalität ist hier nicht im geringsten zu denken und wenn man seinen Sinnen Freiheit schenkt bemerkt man das lediglich positive Eindrücke auf einen einprasseln. Kein Vergleich zu der von uns gewohnten mitteleuropäischen Gesellschaft die leider doch sehr oft durch das Verlangen nach Mehr und damit der Gier und dem Neid geprägt ist. Wir versuchen uns von den Werten dieser Menschen eine große Scheibe abzuschneiden und damit inspirieren zu lassen für ein Leben mit vielleicht doch ``etwas anderen`` Schwerpunkten.
Nach weiteren Kilometern im Niemandsland kommen wir der Stadt Tata immer näher, die Stunden hinterm Steuer sind uns heute Allerdings schon mehr als genug und so entschließen wir uns noch vor Tata einen Übernachtungsspot zu suchen und den Nachmittag bei angenehmen Temperaturen noch etwas zu genießen. Es ist wieder ein Ort der einen zur Ruhe kommen lässt, ein Sonnenbad auf dem Himmelbett, eine kleine Wanderung auf den angrenzenden Hügel und ein paar schöne Gespräche auf dem Gipfel bei spektakulärem Ausblick. Diese Reise ist einfach nur eine gigantische Bereicherung und Erfahrung, damit wir dann aber nicht zu sehr in den Chill-Modus verfallen gibt es zum Tagesabschluss noch die tägliche Dosis Bewegung und wir sporteln mit all der Ausrüstung die wir haben etwas um den Bus herum, anschließend heißt es: Gute Nacht.
Nach ``Bird-watching`` während des Frühstücks, machen wir uns auf in Richtung Zivilisation und damit ins Städchen Tata, dort gibts einen kurzen Besuch in einer Art Markthalle um unsere Obst & Gemüsevorräte wieder aufzufrischen. Ansonsten gibts nicht viel zu sehen, daher setzen wir die Reise fort und fahren weiter durch die doch sehr lebensfremde Gegend in der sich das Überleben besonders für Tiere hin und wieder äußerst schwierig zu gestalten scheint, so passieren wir immer wieder Kadaver oder Knochenhaufen von Kamelen, Eseln oder Ziegen. Wir hingegen fühlen uns quietsch Fiedel und lassen uns mehr und mehr von dieser ``anderen Seite`` Marokkos verzaubern, dazu trägt dann auch der heutige Übernachtungsspot wieder maßgeblich bei. An einem Canyon den wir passieren können wir einfach nicht Wiederstehen und bahnen uns einen Weg zu einem genialen Plateau das zu einem der Highlight-Übernachtungsspots unseres Marokkotrips wird. Beschreiben ist nicht wirklich möglich daher haben wir das Ganze wieder mit einigen netten Bildern dokumentiert…
Am Morgen gibts zum Cappuccino & Smoothie heute Naturkino in Form von einer Ziegenherde die sich lautstark ihren Weg durch den Canyon bahnt. Wir beobachten das Spektakel und legen uns währenddessen ein grobe Tagesroute zurecht. Ziel ist das Weltbekannte Ait-Ben-Haddou, eine Wüstenstadt die wie schon das vor einigen Monaten in Kroatien bereiste Dubrovnik ein Drehort der (uns nach wie vor unbekannten) Serie Game of Thrones ist. Spätestens seit dieser (durch die Serie) erlangten Popularität ist es in jedem Reiseführer und jeder Marokko-Empfehlung unter den Top 3 und auch wir wollen uns so einen malerischen Ort natürlich nicht entgehen lassen.
Kaum sind wir zurück auf den Straßen müssen wir diesen Plan allerdings um einen Tag aufschieben, denn mit dem erreichen der Stadt Taznakht bekommen wir wieder einen neuen Input. Hier herrscht extrem reges Treiben, die Stadt ist Dreh und Angelpunkt für den Handel jeglicher Waren aus den ländlichen Regionen. Hier findet man einfach ALLES was Marokko zu bieten hat, Teppiche, Tiere, Wolle, Fleisch, Kleidung, Elektroschrott und natürlich auch viele verschiedene kulinarische Angebote. Wir legen also eine ausgedehnte Pause ein, vertreten uns die Beine auf einem verrückten Markt und gönnen uns dann eine leckere Grillplatte inklusive anschließendem marokkanischen Minz-Tee der uns auf traditionelle Art und Weise vom benachbarten Dattelverkäufer eingeschenkt wird.
Nach dem Essen in Taznakht überkommt uns ein kleines Nachmittagstief, wir entschließen uns dazu den Tag nichtmehr all zu weit zu fahren und suchen einen nahegelegenen See auf. Der stellt sich als Glücksgriff heraus, denn außer einigen Wildenten ist niemand vor Ort und so können wir den Tag auf eine entspannte Art ausklingen lassen. Für mich bedeutet das mal wieder einen Nachmittags Power-Nap und Alex macht stattdessen ein Power-Training, anschließend gönnen wir uns gemeinsam noch eine Kleinigkeit zu Abend und dann hüpfen wir auf den 7 Zonen Komfortlattenrost.
Ein Tag später als anfänglich gedacht erreichen wir am Vormittag eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Marokko. Das alte Dörfchen Ait-Ben-Haddou liegt wirklich malerisch an einem Flussbett und macht wirklich was her, man fühlt sich tatsächlich wie in einem Film mit gigantischer Kulisse. Allerdings ist hier auch erkennbar, dass der Tourismus wieder etwas stärker Vorhanden ist was uns wiedermal dazu bewegt unseren Van außerhalb des angrenzenden Ortes abzustellen. Wir machen uns lieber zu Fuß und dafür Kostenlos auf in Richtung der Altstadt die wir nach wenigen Minuten und überqueren des Flussbetts erreichen.
Es ist schon wirklich eine spezielle Szenerie und es fällt nicht schwer nach zu vollziehen, warum dieser Ort bereits für mehrere Filme und Serien als Drehort herhalten musste. Zu Fuß erkunden wir die Lehmbauten und bahnen uns unseren Weg bis auf den obersten Hügel, von dort aus genießen wir eine Weile das Panorama und entschließen uns dann wieder abwärts zu laufen um in einem der vielen kleine ``Cafés`` noch etwas zu trinken. Gesagt getan und so finden wir uns kurze Zeit später auf einer kleine aber feinen Terrasse in mitten von Ait-Ben-Haddou wieder und genießen ein erfrischendes Getränk. Den Blick über das Altstädt´chen und unseren Bus können wir von hieraus übrigens auch erspähen, so lässt es sich aushalten. Die Nacht verbringen wir dann wiedermal deutlich ab vom Schuss und suchen uns ein Flussbett in dem wir ungestört stehen können, ein wundervolles Panorama und einfach ein weiterer Traumspot.
Nach der gestrigen Hauptattraktion der Region (Ait-Ben-Haddou) lassen wir es uns heute nicht nehmen noch im nahegelegenen Quarzazate vorbei zuschauen, hier gibts für uns das marokkanische Traditions-Gericht Tajine und eine weitere Runde zu Fuß durch die im Vergleich doch eher unspektakuläre Altstadt. Wir sind mittlerweile wirklich schon verwöhnt was die besonderen Orte angeht und manchmal ist es tatsächlich halt einfach nicht möglich noch eine Schippe drauf zu legen! Wir verlassen das Städtchen also wieder und suchen uns einen weiteren Ort unter Palmen an dem wir ungestört die Nacht verbringen können.
Wobei ganz ungestört läuft es in diesem Fall nicht wirklich ab, denn einer der ``Verkäufer`` die es hier an jeder Ecke gibt hat sich entschlossen uns als seine Opfer auszuwählen. So belagert er uns für ca. 40 Minuten in denen er Anfangs noch versucht uns Datteln zu verkaufen, dann aber eine gute halbe Stunde einfach nur neben dem Bus steht und uns zuschaut was wir machen. Das kann dann schon ziemlich penetrant werden, doch wir haben unsere Strategien gefunden wie wir sie auf eine freundliche Art wieder los werden. Wir starten dann nämlich einfach unser Sportprogramm und zwingen sie wenn sie bleiben wollen mit zu machen, der Übergewichtige Verkäufer von heute hat immerhin 7 Liegestützen geschafft… Ist dann aber ganz schnell wieder abgezuckelt 😀
Der Spot unter den Palmen gefällt uns wirklich gut, wir sind auch am nächsten Morgen noch hin und weg und beschließen die uns umgebenden Berge mal etwas zu Fuß zu erkunden um einen besseren Überblick zu bekommen. Dabei entdecken wir einen weiteren Van der unweit von uns hinter einigen Hügeln geparkt hat, er gehört zu zwei super netten Holländern namens Emma & Joren. Nach unserer zweistündigen Wanderung lassen wir es uns also nicht nehmen den Beiden einen kleinen Besuch abzustatten und wenige Minuten später haben wir schon eine Einladung zum gemütlichen Lagerfeuer am Abend bei unseren Nachbarn. Wir bleiben also spontan noch eine weitere Nacht und haben einen wundervollen Abend mit zwei Gleichgesinnten mit denen wir uns richtig wohl fühlen.
Die Zeit streicht unbemerkt dahin doch spätestens als das Feuer ausgeht und über uns die Sterne gigantisch intensiv funkeln wagen wir den Blick auf die Uhr und stellen überrascht fest es ist schon Mitternacht. Für Menschen die im Van leben ist das ziemlich spät und so beschließen wir dem wunderschönen Abend ausklingen zu lassen und in die Horizontale im Van zu wechseln. Am nächsten Morgen / Vormittag gibt’s dann bei Licht noch die ``Vantour``, diese ist immer ein Highlight und nahezu ein muss wenn man andere Vanlifer trifft um neue Inspirationen und Ideen zu bekommen. Die Beiden erfreuen sich also an unserem und wir uns an ihrem Setup, mit einer weiteren extrem tollen Bekanntschaft ist im Gepäck ist dann allerdings wieder Aufbruchstimmung bei uns angesagt. Wir verlassen den Spot unter den Palmen und damit auch Emma & Joren, sind uns aber sicher wir werden uns definitiv wieder sehen, eines Tages.
Unser heutiger Weg führt durch das Wüstenstädtchen Zagora das bereits wieder recht nahe an der algerischen Grenze und damit ziemlich weit ab vom Schuss liegt. Wenn wir hier etwas Zivilisation antreffen nutzen wir die Chance immer gerne und frischen unsere Reserven wieder auf, sei das Wasser, Obst, Gemüse oder hin und wieder auch eine Tafel Schokolade. Doch es sind immer nur zweckgebundene Besuche denn für die Nacht haben wir uns mittlerweile an komplett abgelegene Ort gewöhnt, so finden wir auch diese Nacht wieder in einem Flussbett einen Ort an dem genau Niemand weit und breit ist. Herrliche Ruhe und ein gigantischer Sternenhimmel in der Nacht, solche Orte bleiben in Erinnerung und begeistern uns jedes Mal aufs Neue.
Nach Sternen-klarer und ruhiger Nacht sind wir am nächsten Morgen wieder deutlich früher auf den Beinen und zurück in unserem normalen Rhythmus, wir Frühstücken noch gemütlich und dann gehts zurück auf die Straßen und weiter durch das Niemandsland von Marokko. Wir fahren wieder in unserem üblichen 80 - 90 Km/h Reisetempo, haben Musik laufen und sind voller Vorfreude auf das was wohl dieser weitere Tag unseres Abenteuers für uns bereit hält, als plötzlich etwas passiert was unsere komplette Reise auf den Kopf stellt. Es ist Alex, die auf mir immer noch unbegreifliche Art und Weise, etwas wahrnimmt was mich dazu veranlasst unseren ``Roadtrain`` in den nächsten 200 Metern zum stoppen zu bringen. Dann wird auf der schmalen Straße eine gekonnte Wende mit der 7 Meter Straßenyacht vollzogen und wenig später stehen wir an dem Ort den Alex ``erspäht`` hatte. Was wir dort vorfinden ist absolut schrecklich und gleichzeitig so wundervoll, wir wollen nicht zu viel vorweg nehmen, aber unsere Reise steht genau ab diesem Moment Kopf und daran wird sich so schnell nichtsmehr ändern.
Mit diesem süßen Vorgeschmack ist denke ich für heute alles gesagt, nächste Woche setzen wir unsere (ab diesem Zeitpunkt) ``Neue Reise`` dann fort und melden uns mit der kompletten Story zurück.
Bis dahin schicken wir flauschige Grüße in die Heimat.
Wir hoffen alle unsere Leser sind wohl auf und müssen sich in diesen momentan sehr sehr dramatischen Zeiten nicht zu viele Sorgen machen. Zumindest von unserer Seite möchten wir hier noch eine kurze Entwarnung geben, wir haben Marokko 1 Tag vor der Grenzschließung verlassen und auch Spanien wurde von uns (2 1/2 Stunden) vor dem Ausrufen des Nationalen Notstandes zurückgelassen.
Unsere Reise abzubrechen und zurück nach Deutschland zu fahren ist für uns allerdings zum momentanen Zeitpunkt auch nicht der richtige Weg, daher haben wir uns entschlossen wie anfangs schon geplant nach Portugal überzusetzen wo die Lage zu unserem Glück noch mit die entspannteste in ganz Europa zu sein scheint.
Wir planen in diesen Krisenzeiten allerdings von Tag zu Tag und wollen das Risiko für uns und auch die Gesellschaft zu jedem Zeitpunkt so gering wie möglich halten.
Daher keine Sorge um uns 4, wir handeln überlegt und mit kühlem Kopf und haben ja von nun an auch eine bzw. zwei suuuuper Spürnasen mit an Board 😉
Gesunde Grüße von Elon, Peaky, Alex & Max!
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