Rumänien I

Athen

Kontaktaufnahme

Unser erster Kontakt zu einem Land entsteht meist noch vor der direkten Einreise, dann wenn wir uns über die Karte versuchen einen geographischen Überblick zu verschaffen. Meist ist dies auch zügig erledigt, denn auf den ersten Blick fallen uns bei kleineren Ländern oft nur 2-3 Orientierungspunkte auf. Bei Rumänien war dies anders, mit seiner Fläche von über 238´000 Quadratkilometer gehört es zu den Top 10 der größten Länder in der EU und verspricht abwechslungsreiche Eindrücke. Zudem gehört Rumänien den Ländern an, mit welchen man zurück in Deutschland doch immer wieder mal Berührungspunkte hatte.

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Viele Pläne

Darunter beispielsweise Berichte über rumänische Straßenhunde, die Tatsache, dass Rumänien das ärmste Land der EU ist oder auch Kontakt zu in Deutschland wohnhaften Rumänen. Mit jenen hatten wir beispielsweise bei der Auflösung unserer Wohnung, bei der wir viel Mobiliar über Ebay Kleinanzeigen verkauft hatten, schon netten Kontakt. Hierher kam einer der ``Orientierungspunkte`` in Form einer Alpinstraße die in den Karpaten liegt und den Namen ``Transfagarasan`` trägt. Des weiteren hatten wir uns die Hauptstadt Bukarest, das Donaudelta und die Region Siebenbürgen, die auch unter dem Namen Transsilvanien bekannt ist auf der Karte makiert. Achja und dann ist da ja noch der lange Küstenabschnitt am Schwarzen Meer den wir nicht verpassen wollten, denn auch wenn uns dieses Meer bislang nicht aus den Socken gehauen hat, so ist es doch ein absoluter Genuss beim aufwachen dem Meeresrauschen zu zuhören.

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Auf den Straßen

 

Aus dem südlich gelegenen Bulgarien reisen wir also ein in dieses vielversprechende Land, das uns definitiv nicht enttäuschen wird. Nach wenigen Metern schon das erste Schmunzeln, denn erneut ist der Kauf einer Vignette nicht so einfach wie man sich das vorstellt und die Ortsnamen sind teils auch skurril. So fahren wir nach einem Halt an der ersten Tankstelle (an der wir keine Vignette bekommen) durch ein Dorf mit Ortsschild - Aufschrift  ``2. Mai``. Wir schauen uns leicht verwirrt an und lachen dann beide los, denn in Verbindung mit dem ``Vignettenproblem`` fällt uns beiden der Selbe platte Joke ein und wir ``wissen``

– hier werden die Vignetten wohl nur am 2.Mai verkauft… –

Daher versuchen wir unser Glück erst beim nächsten Stop im Ort Mangalia wieder, dort werden wir stolze Besitzer einer 7-Tagesvignette und gönnen uns daraufhin erstmal eine kleine Pause. Der etwas mühsame Grenzübergang bzw. die lange Wartezeit zuvor hat doch einige Kräfte gezerrt. Alex macht ein Mittagsschläfchen, ich beschäftige mich etwas am Laptop und anschließend geht’s gemeinsam ins Meer für eine Abkühlung bei erneut wohlig warmen Temperaturen. Der Badestrand war ein netter Zwischenstopp, doch für die Nacht zieht es uns mehr an ruhigere Orte, so fahren wir nach der Pause weiter auf der Suche nach einem geeigneten Platz. Im Vergleich zu dem was uns in dieser Nacht jedoch erwartet, wäre jeder noch so wild belebte Badestrand eine Ruheoase gewesen!

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Toller Zufall

Entgegen aller Befürchtungen ist es allerdings ein absolut schöner Umstand, welcher uns diese ``wilde Nacht`` beschert. Wir fahren also irgendwo im nirgendwo, eine einspurige Schotterstraße abseits der kleinen Ortschaft Tuzla in Richtung Schwarzes Meer, die Anschrift lediglich ``Tuzla Beach``. Wie schon in Bulgarien zuvor sind die Küstenabschnitte oft von Felsenklippen geprägt und so erscheint uns der Zusatz ``Beach`` vielversprechend. Angekommen am Ende der Straße überrascht uns allerdings ein unerwartetes Bild, es sind hunderte Zelte und unzählige Campingfahrzeuge die sich unterhalb der Klippen am ``Beach`` versammelt haben und wir sind irgendwie ein bißchen verwirrt.

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Wir glauben unseren Augen nicht ...

Die Verwirrung wechselt dann aber schnell in Freude, denn beim Überfliegen der verschiedenen Campingfahrzeuge sticht uns ein Gefährt direkt ins Auge! ``Den Bus kennen wir doch`` und auf den zweiten Blick ist es dann 100%ig. Wir haben unsere Nachbarn aus Basel, Theresa, Yannic und Töchterlein Nadinka, die uns bereits in Kroatien und auch Montenegro über den Weg ``gefahren`` waren, wieder gefunden. Der letzte Kontakt lag allerdings einige tausend Kilometer zurück, als wir Yannic in den Bergen von Montenegro mit seinem Gleitschirm ausgesetzt hatten und mit den Worten ``Guten Flug & gute Reise`` verabschiedeten. Die Drei hatten uns damals Ihr übergeordnetes Ziel Georgien genannt und wir hatten ehrlicherweise nicht damit gerechnet, dass wir sie innerhalb von Europa nochmals antreffen würden.

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Partystimmung

Doch das Schicksal wollte es anders und so konnten uns Thes & Yannic auch direkt aufklären wo wir hier gelandet waren. Ohne, dass wir es so richtig wahrgenommen hatten, sind wir auf ein Gelände gefahren auf welchem seit nunmehr 4 Tagen ein Goa Festival verrichtet wurde. Hatten die Besucher zum Teil noch um die 90€ Eintritt gezahlt, waren wir hingegen kostenfrei und lediglich mit guter Argumentation auf das Gelände gelangt. Vor uns lag der letzte Abend des viertägigen Festivals, drei verschiedene Bühnen und einige Fressstände lockten das teils etwas ``spezielle Publikum`` an und neben den dröhnenden Bässen auf dem Gelände zog auch immer Mal wieder eine ordentliche Prise ``Heilkräuter`` an uns vorbei.

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Kreatives Leben

Ein komplettes Kontrastprogramm zu dem was wir uns ursprünglich für diesen Abend gedacht hatten, aber auch das ist Reisen, unverhoffte Situationen die teils skurril aber zugleich so wunderschön sein können. Wir waren einfach nur happy unsere 3 Basler-Freunde wieder getroffen zu haben und tauschten uns ein wenig über die in den vergangen Wochen erlebten Geschichten aus. Am späteren Abend machten Alex & ich uns dann noch auf den Weg das Festivalgelände etwas genauer zu erkunden, so klapperten wir die verschiedenen Bühnen ab von welchen die Bässe über das gesamte Gelände dröhnten. Nach sehr ausgefülltem Tag, ließen wir gegen Mitternacht die halb in Trance tanzende Masse dann aber alleine in ihrer Wolke und machten uns auf ins Reich der Träume. Es schien als würde das Festival dann aber erst so richtig erwachen und so dröhnten die Bässe auf radikalste Weise einen doch sehr ``intensiven`` Psytrance bis in die frühen Morgenstunden.

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Gemeinsame Zeit

Mit Einbruch des nächsten Tag löste sich das Festival dann aber Stück für Stück auf und nach gemeinsamen Frühstück mit unseren Lieblingsnachbarn beschlossen auch wir uns so allmählich weiter zu bewegen, in Richtung einer Region die unserer Reiseroute durch ihre beeindruckende Natur in den nächsten Wochen stark beeinflussen wird. Zuvor fuhren wir aber noch einen Waschsalon in Constança an um unsere überlaufende Wäschebox mal wieder zu leeren, dies schien auch für Thes, Yannic und Nadinka ein sehr sinnvoller Plan zu sein und so schlossen die Drei sich uns an. Wir genossen die gemeinsame Zeit sehr, hatten viel zu lachen und noch nie ging das absitzen der Waschzeit so schnell rum. Wir fanden alle ``zu schnell`` und somit beschlossen wir kurzerhand die kommenden Tage gemeinsam zu gestalten. Denn auch die Drei waren sehr interessiert an der Region des Donaudeltas, welches unsere nächste anvisierte Destination war und wie bereits gesagt so viel Eidruck hinterließ, dass es unsere Reise über Wochen prägen wird. Zudem kam der Umstand, dass die Drei uns mitteilten ihr ursprüngliches Ziel Georgien verworfen zu haben und in den nächsten Tagen ihren Heimweg in Richtung Basel antreten werden. Diese Nachricht wollten wir nicht so richtig wahr haben und es war klar, die nächsten Tage verbringen wir zusammen und ``schinden`` möglichst viel Zeit vor der Heimreise der Drei netten Weggefährten.

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Besondere Momente

Entlang der rumänischen Küste bekommen wir einen guten Eindruck der Dimensionen dieses Landes, es geht vorbei an überdurchschnittlich großen landwirtschaftlich genutzten Feldern auf denen nicht selten    5 - 10 Mähdrescher im Parallelflug zu sehen sind. Neben den eher tristen Korn und Weizenfeldern sind die tief gelben Sonnenblumenfelder eine gerngesehene Abwechslung und beeindrucken uns jedes Mal aufs Neue. Die Fahrt vergeht recht zügig und so finden wir uns am späten Nachmittag an einem abgelegenen Strand wieder, den wir als Zielpunkt mit Thes & Yannic festgelegt hatten. Ursprünglich dachten wir, es würde auf einen Lagerfeuerabend mit lediglich zwei Wohnmobilen an einem einsamen Strand rauslaufen, doch schon bei der Anfahrt sahen wir weitere Weggefährten. Anfangs etwas enttäuscht entwickelte sich die Gesellschaft zu einem wahren Glücksgriff, denn nachdem auch unsere drei Basler eingetroffen waren und wir zu fünft gemütlich am Lagerfeuer saßen, bekamen wir Besuch von Armin. Armin war unter den ca. 10 Campern, die über einige hundert Meter am Strand verbreitet standen, unser ``direkter`` Nachbar. Bereits bei unserer Anfahrt hatte er uns freundlich aus der ferne gegrüßt und war sympathisch aufgefallen. Als wir ihn das nächste Mal zu Gesicht bekamen war er dann nichtmehr alleine sondern in Gesellschaft seiner Frau, Besonderheit daran: Er schob sie mit Offroadbereiftem Rollstuhl über den Strand, was Alex & mir das Herz aufgehen ließ. Armin hatte bei uns also schon einen sehr besonderen Eindruck hinterlassen und als er sich mit den Worten ``Hallo ich bin Armin, ich hab zwar nichts zu essen für den Grill dabei, wenn es für Euch okay ist, kann ich aber mit Treibholz aus der Donau etwas zu eurem Lagerfeuerabend beitragen`` in unserer Runde vorstellte, war uns nach Sekundenbruchteilen klar, dass wir Gesellschaft von einem Menschen bekommen wie man ihn nicht jeden Tag trifft. Er konnte gar nicht so schnell schauen wie wir ihm einen Stuhl freigeräumt hatten, daraufhin stellten wir uns gegenseitig kurz vor und nach wenigen Minuten fühlte es sich bereits an als würden Thes, Yannic, Armin, Alex und ich seit Wochen an diesem Strand sitzen und gemeinsam über die Welt philosophieren. Solche Abende sind schwer wiederzugeben, auch wenn sie so unfassbar viel Inhalt und Abwechslung haben. Um einige Stichpunkte zu nennen die Anregung zum Ausmaß der Tiefgründigkeit und Wertigkeit dieses Abends erahnen lassen, sei gesagt: Armin hat 8 abgeschlossene Ausbildungen, erklärt uns den (traumhaften) Sternenhimmel mit astrologischem Hintergrundwissen und gibt uns Einblicke in das Leben von ihm und seiner Frau die seit einem gemeinsamen Sportunfall auf den Rollstuhl angewiesen ist. Ob gesundheitliche Einschränkungen oder sogar der Verlust der Tochter, für die Beiden ist kein Weg zu steinig, mit atemberaubender Lebenslust und selbstgebautem Fahrrad (das natürlich im Camper mitreist) erkunden die Beiden in ihren Urlauben die verschiedensten Orte in Europa.

Getreu dem Motto:

``glaube nichts was erzählt wird bevor Du es nicht mit Deinen eigenen Augen gesehen hast.``

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Bis tief in die Nacht

Der Camper - Lifestyle mit all seinen Schwerpunkten wie Achtsamkeit auf eine gesunde Ernährung, die Verbundenheit zu Natur- und Mitmenschen, die Abenteuer und nicht zuletzt die besonderen Begegnungen welche diesen Lebensweg auszeichnen, sind Gesprächsthemen an diesem Abend. Man spürt, dass dieser Austausch an Lebenserfahrungen allen fünf unter die Haut geht und jeden auf seine Art begeistert. Die Zeit vergeht daher wie im Flug und als wir das auf die Uhr schauen ist bereits 2 Uhr morgens! Das Feuer macht trotz des vielen Donautreibholz allmählich auch schlapp und für uns wird es Zeit Nadinka gleich zu machen und ins Reich der Träume zu wechseln.

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Wellenbad

Am nächsten Morgen nach gemütlichem ausschlafen und gemeinsamen Frühstück, kommt Armin dann nochmal vorbei und wir machen ``Roomtour`` durch unsere 3 Campingmobile. Genial zu sehen wie jeder seinen Camper auf individuellste Ansprüche ausgebaut und abgestimmt hat, nach all der intensiven Besichtigungen gehts nochmal ab ins Schwarze Meer für eine Abkühlung. Es herrscht ordentlicher Wellengang und so enden wir gemeinsam, spielend wie Kinder in den Wellen und haben einfach einen super Start in den Tag.

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Reisen mit Gesellschaft

Nach Abschied von Armin und seiner Frau, gehts weiter der Küste entlang mit direktem Kurs aufs Donaudelta, wir haben erneut einen Zielort mit Thes & Yannic vereinbart und treffen uns dort am späten Nachmittag. Wir sind dank Sprinter, etwas früher vor Ort und begeben uns daher schonmal auf Suche nach einem geeigneten Ort für die Übernachtung und zugleich guten Ausgangspunkt für die am nächsten Tag geplante Bootstour. Noch herrscht Nebensaison in dem kleinen Dörfchen Murighiol, welches so tief im Donau Delta liegt wie kein Anderes das mit dem Auto zu erreichen ist. Nebensaison hieß in diesem Fall, dass alle Tourguides die normalerweise täglich mit ihren Motorbooten ins Delta fahren nun noch nicht wirklich viel zu tun hatten und wir für sie gefundenes Fressen waren. Wie die Fliegen stürzen sie sich, nach unserem Erreichen im 3000 Einwohner großen Dorf (in dem gefühlt jeder Zweite Einwohner als Nebengeschäft Bootstouren anbietet) auf uns und spätestens als wir von einem Tourguides mit dem Auto durchs Dorf verfolgt und dann angehalten werden um uns eine Bootstour zu verkaufen, war es uns dann doch deutlich zu viel und wir kehrten zurück an einen kleinen privaten Bootssteg. An diesem hatten gleich nach erreichen des Dorfes am Mittag Philip kennen gelernt, er stellte sich als wahrer Glücksgriff unter den Tourguides heraus. Nicht nur war sein Angebot (nach kurzer Verhandlung) das Günstigste im Vergleich zu allen Andern, sondern er bewies sich zudem als extrem herzlicher Tourguide, der uns über den Tellerrand hinaus ein unvergessliches Erlebnis bereitete. Zuzüglich zur Bootstour, welche am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang (6 Uhr) starten sollte, konnten wir dann nach dem Eintreffen von Thes & Yannic auch direkt auf dem Privatgrundstück am Bootssteg übernachten. Wir machten uns also nochmal einen schönen Abend mit leckerer Pasta zum Abendessen und dann gingen wir an diesem Abend etwas zeitiger ins Bett, denn der Wecker war schon programmiert auf 5:30.

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Gute Entscheidung

Philip war 5:45 bereits vor Ort, präparierte sein Boot und was uns dann, nach unser früh morgendlichen Tasse Cappuccino erwartete lässt sich beim besten Willen nicht in Worte fassen. Daher setzen wir hier einen Punkt und lassen von hier ab einfach Bilder sprechen, wir hoffen sehr, dass man die Magie dieses absolut beeindruckenden Deltas auch nur ansatzweise nachempfinden kann. Denn es ist wirklich eines der besondersten Erlebnisse unserer bisherigen Reise.

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<- Rosa Pelikane & Ibise sind nur zwei Beispiele der besonderen Tiere die hier Leben. Die Artenvielfalt und die gesamte Flora und Fauna sind eigentlich nur begreigflich, wenn man es mit eigenen Augen sieht.

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Pläne !?

Völlig überfordert mit all der Schönheit dieses 3 stündigen Abenteuers, kehren wir am Mittag zurück zu unseren Campern. Bei einer weiteren Tasse Cappuccino legen wir uns dann den Plan für die kommenden Tage zurecht. Dieser sieht für uns den Abstecher in die Ukraine genauer die Stadt Odessa vor, bevor es dann wieder über Moldavien und eine weitere nichtvorhergesehene Überraschung zurück nach Rumänien ins Landesinnere gehen soll. Es sind ordentlich Kilometer die in den kommenden Tagen vor uns liegen, diese schrecken Thes & Yannic etwas ab und sie beschließen den Abstecher in die Ukraine auszulassen. Stattdessen planen sie, sich schon etwas früher in Richtung des Inland von Rumänien und näher in Richtung Heimat zu begeben, wo wir sie dann nach unserem Abstecher wieder einholen könnten.  Wie alle Reisenden allerdings wissen, Pläne sind eigentlich nur dafür da um dann wieder über den Haufen geworfen zu werden…

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Die Hölle

Bis zur Grenze liegen noch einige Meter vor uns und auf Abschied hat von uns auch niemand Lust, daher beschließen wir die gemeinsame Zeit noch um eine Nacht zu verlängern und suchen uns einen Übernachtungsspot, auf der ``noch`` gemeinsamen Route, direkt an der Donau. Auf den ersten Blick ein wunderschöner Ort an einer Schlaufe dieses so beeindruckenden Flußes, doch es wartet eine böse Überraschung auf uns. Schon während Yannic & ich uns beim Angeln die Zeit vertreiben bekommen wir hin und wieder Besuch von weniger angenehmen Gästen. Anfangs noch unerschrocken, müssen wir irgendwann unser ``gemütliches`` Angeln unterbrechen, denn der Besuch wird immer aufdringlicher. Es sind Moskitos! Und bei allem was jeder von uns 5 beteiligten schon so alles erlebt hat rund um die Welt, sprengt das Ausmaß dieses Abends alles je dagewesene. Keiner von uns hat sowas je erlebt, es sind so unbeschreiblich viele dieser ``Plagegeister`` unterwegs, dass es uns schon etwas beängstigt. Wir verschanzen uns gemeinsam im Camper der Schweizer und selbst dort erreichen uns immer wieder einige der ``Viecher`` die durch jede noch so kleine Ritze einen Weg finden. Was aber draußen hinter den Moskitonetzen abgeht ist etwas ganz anderes, es sind so viele Tiere, das alles in Schwarz getaucht ist. Wir trauen unseren Augen nicht, als wir mit der Taschenlampe von innen nach außen leuchten, jeder Quadratzentimeter, selbst die Wäscheleine die vor dem Fenster durchführt ist belagert von abertausenden der kleinen Biester! Innen im Bus herrscht allerdings beste Stimmung und wir quatschen und lachen wieder bis tief in die Nacht, doch dann kommt der Moment den Alex und ich lange bereuen werden. Wir müssen nach draußen und in unseren Bus wechseln, wir versuchen uns bestmöglich vorzubereiten und für die anstehenden ca. 7 Meter zu schützen. Doch in den weniger als 10 Sekunden die wir benötigen für den Fahrzeugwechsel stürzen sich so viele hungrige Moskitos auf uns, dass wir eine gute 3/4 Stunde damit beschäftigt sind unseren Bus wieder zu säubern. Was übrig bleibt ist ein Schlachtfeld, wir kommen gar nicht nach mit zerstören der Biester und so werden wir Opfer sehr vieler Stiche. Am Ende stehen wir aber als zerstochene Sieger fest, denn auch wenn unsere komplette Dusche mit Moskitoleichen vollliegt und sich schon eine dezente Blutfarbe im Restwasser bildet, so schwirrt nun keines der Monster mehr durch unseren Bus und wir können beruhigt schlafen gehen.

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Abschied

Am nächsten Tag nach gemeinsamen Frühstück und Reflektieren des Moskitowahnsinns, heißt es dann aber Abschied nehmen von einander, wir schließen uns in die Arme und freuen uns bereits auf unser nächstes Wiedersehen. Die Zeit zu fünft und all die Erlebnisse die wirklich unter die Haut gingen, haben allen einfach nur so unfassbar gut getan und wir sind extrem froh so nette Freunde auf unserem Weg gemacht zu haben. Gleiche Interessen, Werte und ein besonderer Lebensweg, Thes, Yannic und Nadinka haben sich wirklich einen Platz in unseren Herzen gesichert. Die Vorfreude auf die nächste Begegnung ist riesig, auch wenn sie nicht so zeitig sein wird wie wir es geplant hatte! Denn so viel sei vorweggenommen, auf ihrem ``Heimweg`` durch Rumänien konnten wir die drei nichtmehr antreffen. Stattdessen erreicht uns wenige Tage später eine Nachricht von einer Fähre auf dem Schwarzen Meer, die drei sind nach den gemeinsamen Erlebnissen im Donaudelta zurück zu ihrem ursprünglichen Plan gekehrt und befinden sich auf dem Weg nach Georgien. Auch wenn diese Nachricht bedeutet, dass wir uns in naher Zukunft leider nicht sehen werden, so freuen wir uns riesig über die Tatsache das die Reise der drei Basler nun doch nicht so schnell enden wird. Das ist für uns der bedeutend wichtigere Inhalt dieser Nachricht und zum Wiedersehen bleiben ja neben genügend Zeit auch genügend andere Orte auf unseren Reisen. Wir werden sehen wann und wo, für uns ist nun aber erstmal Ausreise aus Rumänien angesagt und damit endet nun auch dieser Blog. 

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All unseren regelmäßigen Blog lesern wird es vermutlich nicht entgangen sein, dass wir Euch letzte Woche etwas hängen lassen haben! Wir hoffen Eure Woche war trotzdem gut 😉

Wie die Meisten aber wissen, waren wir in den letzten 14 Tagen auf Durchreise in der Heimat. Die kurze Zeit mit Freunden und Familie ging uns in diesem Zeitraum vor und so haben wir beschlossen den Laptop beiseite zu legen und erst wieder eine (diese) Vortsetzung online zu stellen, wenn wir ``back on the road`` sind.

Das ist nun erst der Fall, denn: nach 3 extrem tollen Tagen ``Zuhause`` in Binzen und dem Treffen am 28.07. mit so vielen unserer Freunde (Danke nochmal an Alle für den Abend) in der Kostbar in Lörrach sind wir weiter zur Familie von Alex gereist. Dort haben wir weitere wunderschöne Tage genossen und wurden auf´s feinste beherbergt und verköstigt. Auch dafür erneut den größten Dank !

Nach all den tollen Momenten ``Zuhause`` und 3 Monaten Reise geht es nun aber weiter. Für uns fühlt es sich an, als wäre das ``Warm Up`` geschafft, wir haben uns auf das Vanlife eingestellt und sind zu tiefst zufrieden mit dem aktuellen Lebensstil. Somit läuft ab jetzt das Abenteuer 2.0 wir sind auf dem Weg nach Skandinavien und erleben schonwieder so wahnsinnig viele und intensive Momente. Es wird weiter fleißig Dokumentiert und Fotographiert und wenn das Internet mitspielt gibt´s wieder regelmäßig am Sonntag Abend ein Update ...

Bis dahin beste Grüße aus der Ferne (heute Warschau) ...

Eure(r) Alex & Max

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