Bei der Überfahrt in dieses eher kleine Land, hatten wir beide noch keine direkte Vorstellung was uns erwarten sollte. Doch keine 10 Kilometer nach der Grenze hatten wir uns schon das erste Mal stimmig zugenickt und es viel nicht nur ein Mal das Wort ``Wow``!
Denn obwohl die Straßen ab der Grenze etwas schmäler und holpriger wurden, fühlten wir uns direkt wohl. Das lag besonders an dem wunderschönen ersten Küstenabschnitt welcher der Namen ``Bucht von Kotor`` trägt. Zu dieser fast schon ``ehrfürchtig`` klingenden Region, kam dann noch ein Naturspektakel, dass uns den Atem raubte. Die Bucht welche komplett von Bergen eingekesselt ist, zog innerhalb von kürzester Zeit mit dunklen, fast schon schwarzen Wolken zu und wir hatten das Gefühl, in Montenegro geht die Welt unter. Während wir die kleinen Straßen, welche sehr oft die unmittelbare Grenze zum Meer bilden entlangfahren und uns vom Häuserstil, der sehr stark an Italien erinnert, verzaubern lassen, beschließt der Himmel dann noch sein übriges dazu zu geben. Zwischen den schwarzen Wolken und den Regenschauern, welche man in der großen Bucht immer wieder gut beobachten kann, strahlt dann plötzlich wieder die Sonne hervor und es sieht förmlich aus als würde das Meer brennen. Fünf Minuten später dann wieder alles schwarz und wieder fünf Minuten später steht einer der Berge im Hintergrund wieder voll im Sonnenlicht, es ist ein Naturspektakel welches wir lediglich mit ein paar Bildern und in unserer Erinnerung festhalten konnten und mit Worten nur schwer beschreiben können. Nach ca. 50 Kilometer habe wir die Bucht von Kotor komplett umfahren, sind an einem weiteren spektakulären Ort angekommen (Porto Montenegro) und haben unterwegs mit der Durchfahrt durch Kotor Stadt auch schon unser nächstes Abenteuer erspäht!
Bei so vielen Eindrücken am ersten Tag in Montenegro, beschließen wir auch kulinarisch dieses Land noch besser kennen zu lernen. Mit einer Riesen Grillplatte ``überfressen`` wir uns zwar etwas, haben den serbischen Tischnachbarn die uns diese Platte empfohlen hatten, aber eine riesen Freude gemacht! Diese sind dann sogar so begeistert von uns, dass einer nach dem andern bei uns am Tisch vorbeikommt und uns (wiedermal) mit Hand und Fußzeichen versucht Geschichten zu erzählen. Dabei wird nichts ausgelassen, Oktoberfest in Deutschland, Fußballspiele vom HSV und nicht zuletzt das Guca Festival in ihrer serbischen Heimat. Mit Google Translate, YouTube und der persönlichen Bildergalerie auf dem Handy, bekommen wir dann einen ganz guten ``Eindruck`` der Serben und ihrer Feiermentalität. Wundern uns mittlerweile auch nichtmehr, warum die Männer trotz Sonntag Abend um 23 Uhr munter im 20 Minutentakt weitere Runden Bier bestellen, haben aber einfach einen sehr amüsanten Abend und bekommen gleichzeitig noch Tipps was wir in Serbien unbedingt sehen sollten. Um einen Eindruck zu bekommen gerne Mal HIER klicken, das Guca Trompeten Festival in Serbien… die Empfehlung Nr. 1! Gegen Mitternacht lassen wir die serbischen Straßenarbeiter mit ihren vollen und leeren Biergläsern dann aber alleine und wünschen ihnen gutes Gelingen bei der Arbeit die sie nach Ihrer Aussage morgen/heute früh gegen 7 Uhr wieder aufnehmen müssen. Na da wundert es uns ja nicht, in welchem Zustand die Straßen hier sind !
Mit neuem Tatendrang geht es am nächsten Tag in die zuvor entdeckte Stadt Kotor. Eine antike Stadtmauer, die sich über einen ganzen Berg erstreckt grenzt die Altstadt von Kotor ein. Direkt davor das kontroverse Bild eines modernen Hafens mit angelegtem Kreuzfahrtschiff. Wir hatten uns daher schon auf Tourismus eingestellt und wurden auch nicht enttäuscht. So schön dieses antike Städtchen auch ist, mit hunderten wenn nicht tausenden von Kreuzfahrtschiffpassagieren war es uns dann nach kurzer Zeit doch etwas zu viel und wir schauten uns nach Alternativen um. Die ``Die Leiter von Kotor`` klang für uns nach kurzer onlinerecherge recht spannend!
Eine Wanderung welche über 72 nur zu Fuß begehbare Serpentinen auf eine Höhe von 940 Meter über dem Meeresspiegel führt. Für Alex ein gemütlicher Spaziergang, versuchte ich Schritt zu halten und hechelte hinterher. Doch es hat sich jede Sekunde gelohnt, denn der Ausblick wurde mit jeder Serpentine besser und besser. Von der Gipfellust gepackt, wollten wir dann auch nicht aufgeben und bahnten unseren Weg (trotz voranschreitender Zeit & einsetzendem Regen) immer weiter nach oben. Etwas schwieriger wurde das ganze Unterfangen, als wir nach ca. 20 minütiger (Krabbelaktion) über ein Geröllfeld vor einer 40 Meter hohen Felswand standen und feststellen mussten, dass wir den Wanderweg wohl irgendwie verloren hatten. Nun gab es nur zwei Optionen, zurück krabbeln oder hoch klettern. Wer uns kennt, weiß es gab eigentlich nur eine Option 😉 so ging’s aufwärts und joaaa wir sind oben angekommen! Wenn auch zwischenzeitlich Mal mit etwas weichen Knien, denn auch wenn wir beide nicht die unsportlichsten sind, aber dort runter zu klettern wo wir hoch sind… das hätten wir uns beide nicht zugemutet. Aber dieser Blick direkt auf der erklommenen Felswand entschädigte!
Wir waren jedenfalls sehr happy, als wir wieder auf horizontaler Ebene unterwegs waren und genossen einfach nur den ``erarbeiteten`` Ausblick. Nach mittlerweile mehr als 2 Stunden Aufstieg, waren unsere (meine) Kräfte allerdings schon etwas geschwunden. Zudem hielt der Regnen an und da ein Abstieg der gleichen Route unmöglich gewesen wäre gab es nur die Alternative über eine ca. 25 Kilometer lange Bergstraße den Weg zurück in Richtung Kotor anzutreten. Die müden Beine bewegten mich dann allerdings schnell dazu, den Anhalterdaumen in die Höhe zu strecken und so lernten wir ein nettes schweizer Pärchen aus Genf kennen, die mit ihrem kleinen Mietauto für 2 Wochen in Montenegro unterwegs waren und heute (zu unserem Glück) in den Bergen rund um Kotor! Die Beiden waren nicht nur super nett und nahmen uns mit, sie waren auch so begeistert von unserem ``Abenteuer``, dass sie es sich nicht nehmen lassen wollten, uns bis vor die ``Haustür`` zu fahren um unser mobiles Zuhause noch zu besichtigen. So waren nicht nur wir extrem glücklich über die nette Rückfahrt und den ``drop off`` an der Haustüre, sondern auch die Beiden schienen die Besichtigung unserer Villa auf 4 Rädern sehr zu genießen. Nach einer vollen ``Roomtour`` einigen Wow´s und Handybildern, fuhren die Zwei dann wieder ihrer Wege und wir suchten uns einen Schlafplatz für eine weiter Nacht im Bus.
Es geht weiter hinab in Richtung Süden. Nachdem wir in Porto Montenegro die Superyachten und den Lifestyle der obersten 10´000 gesehen hatten, fühlten wir uns im Vanlife und all der schönen Natur die wir während unserer Fahrt sehen wieder deutlich wohler. Die Küstenlinie von Montenegro bleibt weiterhin ein absoluter Hochgenuss und hin und wieder kommen wir an dem ein oder andern richtig Highlight vorbei. So beispielsweise die ``Insel`` Sveti Stefan.
Ein unreales Bild dieses kleine Paradies, dass sich auf so besondere Weise im Meer einfügt. Egal aus welcher Perspektive wir diese Insel betrachten, sie begeistert uns jedes Mal aufs Neue. So beschließen wir nach der ersten Nacht im 10 Kilometer südlicheren Petrovac na Moru, noch eine weitere Nacht dort zu verbringen und einen Ausflug mit den Bikes zum nahegelegenen Inselchen zu machen.
Es wurde ein kompletter Tagesausflug daraus, denn mit den Mountainbikes abseits der Küstenhauptstraßen endet man des öfteren in einer Sackgasse und darf dann den ganzen Weg wieder zurück (bergauf). Nach einem Kilometerreichen Tag auf den Bikes ging es für Alex gut aufgewärmt (es hatte zudem 30 Grad) und für mich am Ende meiner Kräfte wieder zum Van. Dort wartete eine kleine Überraschung in Form eines süßen kleinen Blumenstrauß an unserer Windschutzscheibe, wir hatten schon eine grobe Vermutung…
Am nächsten morgen, als wir gerade unseren Cappuccino zubereiteten bestätigte sich dann unsere Vermutung und es kamen Nadinka & Theresa um die Ecke geradelt! Im Gepäck fertig gerichteter Espressokocher und Frühstück für die Zwei, die uns am Tag zuvor den Strauß am Auto hinterließen. Wir hatten ein super nettes Frühstück zu viert und waren schon gespannt, wann Yannic am Himmel auftauchen würde, er war nämlich am frühen Morgen mit dem Taxi auf einen nahegelegenen Berg gefahren um sein Gleitschirm in die Luft zu bringen. Wir waren allerdings schon fertig mit unserem Frühstück und Nadinka und Theresa waren auch schon weiter gezogen, als wir kurz vor Abfahrt nur noch einen Schatten über uns sahen und Yannic schon im Landeanflug war. So ergab sich dann aber die Möglichkeit auch mit ihm nochmal ein paar Minuten zu plaudern. Wie sich im Gespräch herausstellte, befand sich der offizielle Paragleit - Abflugspot von welchem Yannic gestartet war, genau auf der Route, welche wir uns für diesen Tag herausgesucht hatten. So packte Yannic seinen Schirm ein, wir packten Yannic ein (in unseren Bus) und er konnte unverhofft nochmals abheben mit seinem Schirm. Nach 20 Minuten Serpentinenstraßen sprang Yannic also von Board, er wünscht uns eine gute Reise, wir ihm einen guten Flug und der kleinen Familie ebenso eine weiterhin gute Reise, auf ihrem Weg in Richtung Georgien. Die Drei haben uns aufs Neue den Weg in den Tag und damit auch unsere Reise versüßt, auch wenn unsere Routen ab Montenegro in unterschiedliche Richtungen gehen, so sind wir uns fast sicher, dass sich die Wege in Zukunft wohl doch noch mehr als einmal kreuzen werden. Wir sind gespannt wann und wo, freuen uns aber jetzt schon darauf.
Weg vom Salzwasser ist unsere nächste Destination ein Süßwassersee, der eine stattliche Größe besitzt und sich von Montenegro bis Albanien erstreckt. Nachdem wir also eine sehr bergige Region von dem wunderschönen Montenegro befahren, liegt er plötzlich vor uns. Ein See der so gar nicht in das mitteleuropäische Bild eines Sees passt. Die Größe erinnert uns eher an das adriatische Meer, die mit Seerosen dicht bewachsene Wasseroberfläche aber eher an einen kleinen Teich im Hintergarten. Die Atemberaubende Szenerie erstreckt sich über viele Kilometer, welche wir auf einer erneut eher schmalen Straße zurücklegen auf welcher selbst Motorräder und Roller anhalten müssen wenn sie uns entgegen kommen. Daher legen wir auch immer wieder ordentliche Strecken im Rückwärtsgang zurück, denn der ein oder andere entgegenkommende Fahrer zeigt recht wenig Interesse daran, auf der zum Teil recht steil abfallenden Bergstraße, auch nur einen Meter Retour zu fahren. Da hilft uns der Größenvorteil dann auch nichtsmehr und so sammeln wir Kilometer im Gang mit der Aufschrift R! Zum Ende des Tages werden wir aber für unser Engagement auf den Bergstraßen entlang des Lake Skadar entlohnt und finden einen super Spot direkt am See, der sogar schonmal in einem vorhergegangen Blog erwähnt wurde. Denn genau hier, spielt ein Franzose Trompete und 150 Frösche singen ein Echo zu seinen schiefen Tönen …
Wie auch damals im Blog setzen wir hier aber nun einen Punkt und belassen es bei diesen Eindrücken von Montenegro, denn außer einer weiteren Passstraße und einigen Metern bis zur Grenze nach Albanien am Folgetag gibt es von diesem wunderschönen Land auch nicht mehr zu berichten. Dafür wieder um so mehr am nächsten Sonntag, wenn Albanien im Fokus steht.
Aus der Ferne noch wie eine Armeisenstraße, konnten wir mit dem genialen Zoom unserer Kamera den Fischern bei der Bootsfahrt durch die Seerosenfelder zusehen ...
Erlebnisse konservieren, anhaltende Erinnerungen schaffen und diese mit Freunden teilen. Das ist die Grundintension unserer Homepage, deswegen freut es uns riesig, dass wir immer mehr Zuspruch erhalten und ein so tolles Feedback aus ``ganz Deutschland`` und insbesonder der Heimat erhalten! Die Reise macht uns riesigen Spaß und wir denken, dass Alle die diesen Blog verfolgen und jeden Sonntag erneut Spaß daran finden, sich noch sehr viele Sonntag Abende im Kalender ankreuzen können... Denn wir werden wohl noch einige Zeit auf Tour bleiben!
Danke Euch für all den Zuspruch wir lassen bald wieder von uns hören...
Beste Grüße Alex & Max
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